Meschede. Wasser- und Natur-Erlebnis, hoher Freizeitwert und Aufenthaltsqualität – das ist das Ziel des Regionale-Projekts „SauerlandSeen“, an dem sich auch die Stadt Meschede mit dem Hennesee beteiligt. Wichtig ist für die Kreis- und Hochschulstadt aber auch die Wirtschaftlichkeit. Deshalb hat sie jetzt ihre ursprünglichen Planungen abgeändert und verzichtet auf einen Schwimmsteg, der Besucher im Bereich des Staudamms über das Wasser führen sollte. Der Grund: Eine Umsetzung wäre nur zu Kosten möglich, die nicht zu vertreten sind.
Deshalb hat die Stadtverwaltung nun alle weiteren Planungen für diesen Projektbestandteil gestoppt. Für den Schwimmsteg, so die Rechnung der Stadt Meschede, wären rund 500.000 Euro an Baukosten entstanden. Dazu kämen jährliche Kosten von rund 8.000 Euro. „Das, was wir mit den Regionale-Projekten geschaffen haben oder noch schaffen, muss nachhaltig sein“, so Bürgermeister Uli Hess, „bei solch einem Kostenrahmen wird diese Anforderung definitiv nicht erfüllt.“
Hintergrund: Im Verlauf der Planungen kristallisierten sich immer weitere Anforderungen heraus, denen ein Schwimmsteg hätte Rechnung tragen müssen. Eine davon: Weil der Wasserstand des Hennesees jahreszeitlich stark schwankt und es im Bereich des Damms zudem im Winter häufig zu Eisgang kommt, hätte ein Schwimmsteg in der kalten Jahreszeit abgebaut werden müssen. Das hätte zum einen das Material erheblich belastet – zum anderen wären Kosten von jährlich rund 8.000 Euro entstanden.
Weiteres Problem: Das Spannungsfeld von Natur-Erlebnis und Sicherheit. „Natürlich lebt ein Schwimmsteg davon, dass Besucherinnen und Besucher dem Wasser so nah wie möglich kommen“, erläutert Klaus Wahle, Leiter des Fachbereichs Planung und Bauordnung: „Gleichzeitig muss es ein Maximum an Sicherheit geben, damit Unfälle so weit wie möglich ausgeschlossen sind.“ Solche Sicherheitsvorkehrungen sind teuer – und sie schränken den Grundgedanken des „Wasser-Erlebens“ deutlich ein.
Das Team der Stadtverwaltung hat im Verlauf der Planungen versucht, diese Spannungsfelder aufzulösen. Das Ergebnis: Eine Verwirklichung des Schwimmstegs zu annehmbaren Kosten ist nicht möglich. „Deshalb ist der Verzicht konsequent“, betont Bürgermeister Uli Hess. Auch ohne den Schwimmsteg sei das Konzept für den Hennesee mit Himmelstreppe, Umgestaltung der Dammkrone, Aussichtsplattformen und „Henne-Boulevard entlang des Ufers“ schlüssig und eine echte Aufwertung des Nordufers – Uli Hess: „Mit unseren Regionale-Projekten entsteht von der Henne-Mündung bis zum Hennesee ein Mehrwert für die Kreis- und Hochschulstadt sowie die Bürgerinnen und Bürger.“
Quelle: Stadt Meschede